4.7.05

Vom LifeDrive zurück zum T3

Vor mehr als einem Monat habe ich mich an der Orbit dazu hinreissen lassen, ein LifeDrive zu kaufen. Zuerst spielte ich damit herum und probierte verschiedenes aus. Vorallem auch WLan. Dann vor 2 Wochen machte ich den Umzug auf das LifeDrive. So hatte es sich nun also im normalen Tagesbetrieb zu bewähren.

Nach zwei Wochen habe ich aufgegeben und bin wieder zurück zum T3. Warum?

Am meisten nervten mich die Verzögerungen, mit denen das LD Programme startet. Dauernd warten, bis ein Programm endlich da ist, das ist für mich nicht The Way of Palm. Es kam nach meinem Geschmack zu oft vor, dass mehrere Sekunden vergehen, bis ich endlich das zu sehen kriege, was ich will. Mehrere Sekunden, das bedeutet, dass ich mich dazwischen etwas anderem zuwende, und danach habe ich vergessen, was ich eigentlich mit dem Palm wollte... ehrlich. Auch habe ich mich ertappt, wie ich dachte, lohnt es sich zeitlich noch, den Palm zu konsultieren? z.B. um den nächsten Bus zu checken. Das Programm SBB Fahrplan (Hafas) braucht jedesmal 8 Sekunden, bis es endlich die Fahrpläne anzeigt. Das ist mir einfach zu lang. Das Programm SharkCache, das die Verzögerungen vermindern soll, hat bei mir nichts bewirkt. Zwar wird das in vielen Fällen auch an den Programmen liegen, die noch nicht ans LD angepasst sind. Aber diesmal (im Gegensatz zum T3) habe ich keine Geduld, darauf zu warten und mich bis dahin zu plagen. Ich denke, das LD hat einen Fehler in der Architektur, es ist einfach ein Unsinn, wenn jedes Programm für seine Daten auf die Harddisk zugreifen muss.

Das andere waren die häufigen Resets und allgemein seltsames Verhalten. Oft auch seltsames Verhalten gerade nach dem Reset. An der Installation kanns kaum liegen, ich habe wirklich alles frisch installiert und nur die neusten Versionen. Natürlich habe ich ziemlich viel Software auf meinem Palm, das muss einfach drin liegen. Ich hatte ziemlich viele Abstürze, viel mehr als mit jedem anderen Palm zuvor. Und vorallem gehen sie so lang!! Je mehr Software drauf ist, desto länger gehts. Über drei Minuten, würde ich sagen. Obwohl sofort ein Update von BackupMan herauskam, gab es oft seltsame Abstürze nach dem Backupen. Abgesehen von der nervenden Dauer der Resets hatte ich einfach Angst um meine Daten. Was wenn das Ding mal unrettbar abschmiert und das Backup nicht hinhaut? Dafür habe ich die Nerven einfach nicht. Der Palm ist mehr als nur ein Spielzeug für mich.

Schliesslich wollte mein LD auch nicht mehr beamen. Muss an irgeneiner Software liegen, aber keine Chance und Lust rauszukriegen welche das ist.

Ich war auch enttäuscht von der Soundqualität des LifeDrive. Ein dauerndes Grundrauschen, und dann ein grässliches Knacksen, sobald man während des Musikhörens etwas macht auf dem Gerät, Programme starten etc. Da ist der T3 einiges besser. Klar habe ich einen iPod für guten Sound, aber wenn ich den nicht dabei habe, wars ganz praktisch, ein paar gute Stücke auf dem Palm dabei zu haben. Das LifeDrive kann ich, mit meinen empfindlichen Ohren, schlicht nicht zum Musikhören brauchen.

Die Grösse ist an sich nicht so das Problem, durch das Abrunden nach hinten liegt das Gerät gut in der Hand. Allerdings würde das Ganze dann schon recht dick und gross, wenn noch ein Lederetui drum rum ist. Wir sind noch nicht ganz beim Newton Message Pad 2000, aber bald. (Das mitgelieferte Etui erinnert übrigens sehr stark an das des iPod!! Zufall??)

Wir sind ja als KäuferInnen immer wieder Beta-Tester von neuen Palms (z.B. der Speicherkarten-fressende T3), aber diesmal nicht!! Die Vorteile gegenüber dem T3 sind nicht so gross, dass man das auf sich nimmt. Erst recht nicht, wenn man plötzlich mit einem langsameren Gerät konfrontiert ist.

Klar, WLan ohne Kartenwechsel und mit Direktzugriff aus der Statusleiste ist cool und hat auch einwandfrei funktioniert. Aber leider gibts gar nicht viele offene Hotspots. VPN, Skype und VoIP sind auf dem Palm auch noch nicht so weit. Der Nutzen für mich ist also sehr beschränkt, es ist mehr eine Spielerei.

Praktisch ist auch die Möglichkeit, das LD via USB anzuschliessen und es dann auf dem Desktop-Computer wie ein Laufwerk benutzen zu können. Ich war vorallem schwer beeindruckt, dass das einfach so klappte, ohne auf dem Mac vorher was zu installieren. Super, um Sachen zu installieren ohne Hotsync. Daran könnte man sich definitiv gewöhnen. Allerdings konnte ich das schon beim T3, über den Umweg SD-Karte, die mit einem Kartenleser auf dem Mac gemountet wird. So kann ich auch Programme installieren. Das Synchronisieren von Ordnern und Dateien zwischen LifeDrive und Computer konnte ich nicht benutzen, da das auf Macs nicht geht.

Eine 4-GB-Festplatte ist auch nicht zu verachten, bloss ist das für mich nicht so relevant, da ich einen iPod habe. Wenns mal dicke kommt an Daten, nehme ich den.

Auch positiv zu vermerken: Akku-Laufzeit ist merkbar besser als beim T3. Der Lock-Schalter ist auch praktisch (wobei der Ein-Aus-Schalter ansonsten nicht viel taugt). Bei mir war es auch so, dass das LifeDrive sich auflud, wenn es mit dem USB-Kabel an den Mac angeschlossen war (es kann sein, dass das vom Computer-Modell abhängt).

Aber schliesslich wollte ich nur noch eins: zurück zum T3! Mein Anlass, einen neuen Palm zu kaufen, war auch der Digitizer meines T3, der sich immer mehr verschob und nicht mehr zu justieren war. Daher griff ich zu, als ein Arbeitskollege seinen T3 mit einem gerade frisch getauschten Display und der WLan-Karte von Palm zu verkaufen hatte.

Und ich bin wieder happy mit meinem Palm!

Ich hoffe jetzt auf ein cooles Gerät im Herbst. Formfaktor in etwa vom T5, wenns geht bitte mit besserem Display, und eingebauten WLan und Bluetooth. Und natürlich einwandfreier Audioqualität. Keine solchen HD-Übungen mehr, sondern einfach 128 MB gutes altes Flash-RAM! We will see.